Rohstoffabbau und Naturschutz sind kein Gegensatz!
Um den für viele Wertschöpfungsketten unverzichtbaren Rohstoff Kalk abzubauen, kommt es in Kalksteinbrüchen zu unvermeidbaren Eingriffen in die Natur und Landschaft. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Industrie, die sich natürlicher Ressourcen bedient, das ökologische Gefüge beeinflusst.
Die Kalkindustrie steht daher in stetigem Austausch mit verschieden Stakeholdern, von Umwelt NGOs bis hin zu verschiedenen Behörden. Bei der Genehmigung von Abbaustätten zur Gewinnung von Kalk wird eine Vielzahl von umwelt- und naturschutzrechtlichen Vorschriften wie zum Beispiel
- das Wasserhaushaltsgesetz,
- Immissionsschutzrecht,
- Bodenschutzgesetz,
- Bundesnaturschutzgesetz oder auch
- das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung
berücksichtigt. Natur und Landschaft sind also keineswegs rechtlos und der Schutz von Natur und Arten ist ein erklärtes Anliegen der Kalkindustrie. Sie bemüht sich, Umweltbeeinträchtigungen infolge des Abbaus so gering wie möglich zu halten und die unvermeidbaren Beeinträchtigungen bestmöglich zu kompensieren.
Schon während des Abbaus werden Vorkehrungen ergriffen, um Schäden zu begrenzen und Natur und Arten bereits im laufenden Abbaubetrieb Lebensräume zu bieten.
Ausgeschöpfte Abbauflächen werden rekultiviert oder sogar vollständig für den Naturschutz bereitgestellt. Dadurch entstehen für Natur und Landschaft sogar wertvollere renaturierte Flächen mit größerer Artenvielfalt als vor vom Abbau. Eben „Paradiese aus Menschenhand“. Die Kalkwerke wenden dafür beträchtliche Mittel auf - bis zu einem Viertel der Gesamtkosten für den Aufschluss und den Betrieb der Abbaustätte.
Im Rahmen der Biodiversitätendatenbank für die Steine-Erden-Industrie, die als Gemeinschaftsprojekt mit dem bbs Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e.V. initiiert wurde, wird die faszinierende Artenvielfalt in unseren Kalksteinbrüchen während des Abbaubetriebs und später auf renaturierten Flächen von unseren Mitgliedsunternehmen langfristig erfasst, dokumentiert und ausgewertet.
Zu den im Kalksteinbruch anzutreffenden Arten zählt auch der Uhu, dem sich die Kalkindustrie in besonderer Weise verbunden fühlt. Wir können ohne Übertreibung sagen: Uhus mögen Kalksteinbrüche. Denn sie finden gerade in Kalksteinbrüchen oftmals, was sie zum Überleben benötigen: sichere Brutplätze. Klettersport und andere Uhus störende Freizeitnutzungen sind hier nicht gestattet. Deshalb brüten Uhus so erfolgreich in Steinbrüchen.
Dabei können die Betreiber den Tieren durch artspezifische Maßnahmen helfen: sei es durch die Schaffung von etwa 2 m tiefen Nischen in den Wänden oder durch die Einrichtung von Tabuzonen. Die Vereinbarkeit von Rohstoffabbau und Uhuschutz zeigt sich nicht zuletzt in manchen Europäischen Vogelschutzgebieten. Sie schließen in Abbau befindliche Steinbrüche ein.
Ein gutes Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Industrie, Kommunen und Naturschutzverbänden zum Erhalt der Artenvielfalt liefert das Niederbergische Uhuprojekt, das wir unter Uhu-Projekte als Best-Practice-Fall vorstellen.