News aus 2021

BDI Klimapfade Studie

Die Ampelregierung möchte Klimaschutz zur Top-Priorität machen. Aber mit welchen Instrumenten können Klimaziele ökonomisch und sozial wirksam erreicht werden? Antworten darauf liefert die BDI-Studie Klimapfade 2.0, die mit der BCG sowie 80 Verbänden und Unternehmen u.a. dem Bundesverband der deutschen Kalkindustrie in 7-monatiger intensiver Arbeit erstellt wurde.

Es braucht ein Wirtschaftsprogramm für Klima und Zukunft

Die deutschen Klimaschutzziele für 2030 und 2045 stellen die künftigen Bundesregierungen vor große Herausforderungen. Die betriebswirtschaftliche Analyse klimapolitischer Rahmensetzungen hat ergeben, dass diese allein bis 2030 jährlich rund 100 Milliarden Euro Mehrinvestitionen inzentiveren müssen. Damit steht die Bundesregierung vor dem größten Modernisierungsprojekt seit der Wiedervereinigung, das dem Umfang des Marshall-Plans gleicht.

Die Ampelregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz sollte einen Mix an Maßnahmen nutzen, um die deutschen Klimaziele wirtschaftlich tragbar und sozial gerecht zu erreichen. Die Studie schlägt dafür eine breite Palette an übergreifenden und sektorspezifischen Elementen vor. Neben der Steigerung der Attraktivität erneuerbarer Energien aus bspw. Wind oder nachhaltiger Biomasse gehören Infrastrukturvorhaben für Strom, erneuerbare Gase und CO2 zu den sehr ambitionierten Notwendigkeiten. Eine ausgewogene Mischung aus Fordern und Fördern wird dabei die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen genauso im Blick haben müssen, wie die Zustimmung der Bevölkerung zu der tiefgreifenden Transformation der Gesellschaft in Bezug auf eine klimaneutrale Lebensweise.

Kalk auf dem Weg zur klimapositiven Grundstoffindustrie

Als allgegenwertiger Grundstoff findet sich Kalk in zahlreichen Produkten und Anwendungen unseres Alltages wieder. Dabei handelt es sich um ein Produkt, das mit hohem Energieeinsatz hergestellt werden muss. Unter den aktuellen Bedingungen werden zudem auch noch Emissionen freigesetzt – durch den Energieeinsatz, aber vor allem aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Kalkgesteins. Das Instrumententableau der Klimapfade 2.0 bietet dabei eine Chance, den politischen Rahmen auf wirtschaftliche Klimaneutralität zu setzen. Für die Kalkindustrie ist es daher von zentraler Bedeutung, dass mindestens folgende Vorhaben von der Ampelregierung umgesetzt werden:

  • Wettbewerbsfähige Energiepreise bspw. durch eine alternative Finanzierung der EEG-Umlage
  • Nationale Biomassestrategie, um klimaneutrale Brennstoffe effizient in der energieintensiven Industrie einzusetzen
  • Klimaschutzverträge, damit die Brücke zur klimaneutralen Produktion gebaut wird, bis sie zukünftig wettbewerbsfähig ist
  • Nationale Infrastrukturprogramme, damit auch unvermeidbare Prozessemissionen sowie biogene Energieemissionen sicher transportiert und gespeichert werden

Zusammengenommen sichert ein solches Programm nicht nur Wertschöpfung und nachhaltige Arbeitsplätze, sondern trägt dazu bei, dass aus einer CO2-intensiven Grundstoffindustrie eine klimapositive Branche werden kann, die der Atmosphäre mehr CO2 entnimmt, als die emittiert. Mit dem Wirtschaftsprogramm für Klima und Zukunft des BDI hat die Ampelregierung eine fundierte Grundlage, um die notwendigen Schritte regulatorisch umzusetzen.

Weiterführende Informationen sowie die Klimapfade Studie des BDI finden Sie hier.