
Bis 2045 haben wir Großes vor! Unsere Minderungspfade zeigen unseren Weg zur CO₂-Senke mit 2030 als Zwischenziel.
Ausgehend von aktuell 6,7 Mio. t CO₂ werden wir bis 2045 über 2,2 Mio. t CO₂-Negativemissionen pro Jahr erzeugen. Die Möglichkeit, Karbonatisierung gezielt zu verstärken oder kalkbasierte CDR-Technologien anzuwenden, bringt zusätzliches Potential für weitere Negativemissionen mit sich.

Im linken Ausgangsbalken ist die Aufteilung der unvermeidbaren, rohstoff- und vermeidbaren, brennstoffbedingten Emissionen dargestellt. Bereits 2030 wird ein Großteil der brennstoffbedingten Emissionen durch den Pfad der CO₂-Vermeidung verhindert. Die unvermeidbaren Emissionen werden primär im Zeitraum von 2030 bis 2045 adressiert. Da Abscheideanlagen und entsprechende Infrastruktur erst noch entwickelt und gebaut werden müssen, sehen wir bis 2030 nur ein geringes Minderungspotential im Bereich CCU und CCS (CO₂-Abscheidung mit anschließender Verwendung oder Speicherung) sowie BECCS (CCS unter Verwendung biogener Brennstoffe). Zudem ist der Einsatz von CDR erst nach 2030 realistisch.

Insgesamt ist ein Zusammenspiel verschiedener Technologien nötig, um die Kalkindustrie zu transformieren. Im Folgenden werden die Technologien zur CO₂-Vermeidung, CO₂-Abscheidung und Karbonatisierung noch einmal gesondert betrachtet und vertieft.
Unser Weg zur klimaneutralen Industrie: Die Technologiepfade
Unsere Technologiepfade sind das Fundament für die Herstellung von klimaneutralem Kalk und unser Beitrag zu den deutschen Klimazielen.

Unser Weg mittels klimaneutraler Produktion hin zu einer Industrie mit CO₂-Senkenpotential beruht auf drei Technologiepfaden. Die Technologiepfade setzen sich jeweils aus verschiedenen Maßnahmen zusammen, die der CO₂-Reduktion dienen. Dabei werden die individuellen Bedingungen eines einzelnen Werkes entscheidend darüber sein, in welchem Umfang die Technologien angewendet werden. Die geografische Lage und damit einhergehende Anbindung an Verkehrs-, CO₂- und Energieinfrastrukturen sowie die Verfügbarkeit von Rohstoffen führen dazu, dass jedes Werk seinen eigenen Weg wählen und gehen wird.
Neben den Standortbedingungen spielt auch die zeitliche Komponente eine wesentliche Rolle. Zum heutigen Stand ist nicht absehbar, welche Technologien sich final durchsetzen und für die Kalkindustrie als sinnig erweisen werden. Fehlende Erfahrungswerte sowie teils niedrige Technologiereifen erfordern weiterführende Forschung und Entwicklung, die von einzelnen Unternehmen nur bedingt erbracht werden können. Zusätzlich erschweren kapitalintensive Ofen- und Anlagentechnik sowie sehr lange Investitionszyklen ein Vorgehen nach dem trial-and-error-Prinzip. Damit ist es für die Kalkindustrie besonders wichtig, verlässliche und industriell einsetzbare technische Lösungen zu finden, um Investitionsentscheidungen treffen zu können.
Die langfristige Strategie und Implementierung effektiver Technologien werden wesentlich von politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Gesetzliche Vorgaben können sowohl hemmend als auch fördernd wirken und beeinflussen maßgeblich die Geschwindigkeit und den Umfang der Industrietransformation.