News aus 2022

Was haben Schnecken mit Kalk zu tun?

Erstaunlich viel. Doch lesen Sie selbst!

Kalk ist ein Rohstoff aus Schalen und Knochen, denn die meisten Kalksteinlagerstätten in Deutschland sind vor Jahrmillionen aus den Schalen und Skeletten im Meer lebender Organismen wie Muscheln und Meeresschnecken entstanden. Damit verfestigten sich u.a. die Schneckenhäuser im Laufe der Zeit zu Kalkstein.

Auch die an Land lebenden so genannten Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecken tragen ihr Haus Huckepack. Das Schneckenhaus der in ganz Deutschland verbreiteten Weinbergschnecke wird von Zellen im Mantel, einer schützenden Gewebeschicht der Schnecke, gebildet und besteht aus Kalk.  Aus diesem Grund bevorzugen Weinbergschnecken auch kalkreichen Boden, da sie aus ihm den Rohstoff für die Bildung ihres Gehäuses aufnehmen können. Fehlt ihnen Kalk, wird ihr Gehäuse dünn und brüchig.

Doch hätten Sie auch gewusst, dass Schnecken bei der Paarung Liebespfeile aus Kalk abschießen?
Weinbergschnecken sind Zwitter und besitzen männliche und weibliche Organe. Jede Weinbergschnecke muss sich aber mit einer anderen Weinbergschnecke paaren, die Tiere können sich nicht selbst befruchten. Paarungszeit ist von März bis Juni. Bei der Paarung, die bis zu 20 Stunden dauern kann, richten sich zwei Schnecken Fuß an Fuß aneinander auf, betasten sich mit den Fühlern, wiegen sich langsam hin und her und stoßen sich gegenseitig sogenannte Liebespfeile in den Fuß. Das sind etwa 11 Millimeter lange Kalkpfeile.