News aus 2025

Kalkindustrie fordert Realpolitik beim ETS

BVK schließt sich Weckruf energieintensiver Unternehmen an

Anlässlich des offenen Briefes einer ETS-Allianz aus fast 80 Unternehmen an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Friedrich Merz fordert Philip Nuyken, Geschäftsführer Politik beim Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. (BVK), mehr Realpolitik:

„Der Weckruf der Industrie ist eindeutig. Die Kalkindustrie schließt sich dem Appell an. Der ETS muss an die Realität angepasst werden. Das bedeutet, die energieintensive Industrie braucht die freie Zuteilung über 2039 hinaus. Die weitere Absenkung der freien Zuteilung muss ausgesetzt werden. Die Industrie benötigt wieder Luft zum Atmen. Für die Kalkindustrie ist klar, dass die Investitionen in die Transformation erwirtschaftet werden müssen. Das ist unter den aktuell geltenden Rahmenbedingungen nicht möglich.“

„Wenn fast 80 energieintensive Unternehmen der Kalk-, Chemie-, Stahl- und anderer Industrien mit hunderttausenden Arbeitsplätzen nach mehr Realismus rufen, dann wird die Politik das nicht ignorieren können“, betont Philip Nuyken. „Bisher wurden verschärfte Klimaziele immer der Industrie aufgebürdet. Statt 2050 müsste die Industrie in Europa bereits 2039 klimaneutral produzieren. Alle anderen hätten bis 2050 – 11 Jahre länger Zeit! Diese ungleiche Behandlung muss aufhören.“

Philip Nuyken sieht die Politiker vor einer großen Aufgabe: „Es ist nun an der EU-Kommission und der Bundesregierung faire Wettbewerbsbedingungen in Europa wiederherzustellen. Dafür müssen wie versprochen 25 % der bürokratischen Pflichten abgeschafft werden. Die Transformationskosten müssen runter. Das heißt aus Sicht der Kalkindustrie CCS breit ermöglichen, den Aufbau eines CO2-Netzes absichern, kostengünstigere Onshore-Speicherung fördern und die Stromkosten nachhaltig senken. Mit einem Leitmarkt für klimaneutral hergestellte Produkte, der Grundstoffe wie Kalk einschließt, entsteht so auch ein Absatzmarkt, auf dem Geld erwirtschaftet werden kann.“