Abbau

Kalk Abbau

Das Bergen des Schatzes

In der Regel wird Kalkstein im Tagebau gewonnen. Entsprechend der Topographie der Lagerstätte werden stufenförmige Abbausohlen gebildet. Sobald der Grundwasserspiegel erreicht ist, muss der Wasserhaushalt beachtet werden. Das abgepumpte Wasser wird zum Waschen des Steines verwendet und im Kreislauf für den Betrieb eingesetzt.

Das anstehende Gestein wird durch Sprengung hereingewonnen. Nur wenige Betriebe können ohne Sprengung auskommen – etwa bei den Kreidevorkommen im norddeutschen Raum. Dieses weiche Gestein wird mit Eimerkettenbaggern oder aber durch Schrappen mit Hydraulikbaggern abgebaut.

Die Sprengverfahren sind im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert worden, um die Gefahren durch den Sprengstoffeinsatz und die Erschütterungen zu minimieren. Heute werden unter anderem die folgenden Sprengverfahren angewendet:

  • Großbohrlochverfahren,
  • Flächensprengungen,
  • Sprengen mit einem oder mehreren Zündern.

Allen Sprengverfahren ist gemeinsam, dass mit Großbohrlochmaschinen in regelmäßigen Abständen Löcher mit Durchmessern von 95 bis 380 mm in den Stein gebohrt werden. Diese Bohrlöcher werden mit Sprengstoff gefüllt und anschließend mit elektrischen Zündern versehen. Der Sprengstoff ist gegen Schlag und Stoß unempfindlich; sein Gattungsbegriff ANFO steht für die beiden Komponenten Ammoniumnitrat (AN) und Schweröl (FO für Fuel Oil). Die nur in Verbindung explosiven Komponenten werden erst am Bohrloch vermischt und später elektrisch gezündet. Durch diese Vorgehensweise wird eine hohe Arbeitssicherheit gewährleistet.

Die Zünder in den Sprenglöchern (manchmal mehrere in einem Sprengloch) werden im Tausendstel-Sekunden-Abstand gezündet. Für den Beobachter scheint zwar die Sprengung gleichzeitig abzulaufen, er vernimmt auch nur einen Detonationsknall; die kurze Verzögerung reduziert aber die Erschütterung in der Umgebung auf ein Minimum. Durch die Sprengung wird das Gestein leicht angehoben und fällt als grobstückiges Haufwerk in unterschiedlicher Korngröße am Fuß der Wand zusammen.

Nur wenige übergroße Gesteinsbrocken, die Knäpper, müssen nachträglich zerkleinert werden, meistens durch eine Fallbirne. Diese Eisenkugel von rund 10 t Gewicht wird vom Bagger oder Radlader auf rund 5 m Höhe angehoben, fällt auf den Knäpper und zerkleinert ihn.

Das Rohmaterial ist nun bereit für die Weiterverarbeitung.