News aus 2024

Neue Klimaschutz-Förderung: Die Kalkindustrie bleibt außen vor

Das BMWK hat mit der „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“ (BIK) eine neue Richtlinie zur Dekarbonatisierung des Mittelstands eingeführt – doch für die Kalkindustrie zeigt sich bereits jetzt: Diese Förderung bleibt weitgehend wirkungslos.

Philip Nuyken, Geschäftsführer Politik beim Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie, macht deutlich, warum: „Die BIK setzt im Modul 1 zur Förderung von Dekarbonatisierungsprojekten voraus, dass Unternehmen mindestens 40% ihrer CO2-Emissionen einsparen. In der Kalkindustrie stammen jedoch zwei Drittel der Emissionen aus dem Kalkstein selbst, wodurch eine Reduktion um 40% technisch unmöglich ist. Selbst bei optimaler Umstellung auf klimaneutrale Brennstoffe könnten wir maximal 33% einsparen – die Anforderungen der BIK sind für unsere Branche also nicht erfüllbar.

Auch die Förderung von CCS- und CCU-Projekten (Modul 2), die theoretisch für die Kalkindustrie infrage käme, erweist sich als unzureichend. Obwohl CCS für uns notwendig ist, um die unvermeidbaren CO2-Emissionen zu reduzieren, bleibt das Fördervolumen von maximal 30 Millionen Euro pro Projekt viel zu gering. Der BVK hatte sich für ein separates, umfangreicheres Modul für CCS eingesetzt. Wir haben ein separates Modul bekommen, allerdings mit einer Miniförderung von 30 Mio. € statt wie in Modul 1 von 200 Mio. € Fördersumme je Projekt. Das sollte noch korrigiert werden.

Hinzu kommt, dass BIK und Klimaschutzverträge (KSV) nicht kumulierbar sind – Unternehmen müssen sich für eine der beiden Förderungen entscheiden. Die restriktiven Vorgaben der BIK und die fehlende Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der Kalkindustrie bedeuten für uns Stillstand statt Fortschritt.

Als BVK sehen wir die BIK daher skeptisch: Sie ist eine verpasste Chance, die Dekarbonatisierung in der Kalkindustrie ernsthaft voranzutreiben. Die Wirksamkeit der Maßnahmen bleibt abzuwarten.