1.200 Anwendungsbereiche machen den wertvollen Rohstoff Kalk unverzichtbar für eine Vielzahl an industriellen Wertschöpfungsketten. Kalkstein und gebrannter Kalk kommen im Umweltschutz, beim Bau von Straßen, Radwegen, Gebäuden aber auch Windrädern, E-Fahrzeugen und Solaranlagen, der Stahlindustrie sowie vielen alltäglichen Produkten wie Papier, Glas, Zahnpasta, Kosmetika und Arzneimitteln zum Einsatz.
Die besondere Herausforderung der Kalkindustrie: Beim Brennprozess entweicht prozessbedingt und damit unvermeidbar CO2 aus dem Kalkstein, das abgeschieden und entweder einer Nutzung (CCU) oder der Speicherung (CCS) zugeführt werden kann. Die Transformation der Kalkindustrie benötigt daher nicht nur Unterstützung der Politik z.B. für die Schaffung eines CO2-Logistiknetzes sowie der rechtlichen Voraussetzung für die Speicherung des CO2 sondern auch die Akzeptanz der Bevölkerung.
Akzeptanz zwischen Industrie, Regierung, Umweltverbänden und Bevölkerung ist somit unerlässlich, um die Herausforderungen dieser Transformation anzugehen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der deutschen Industrie zu gewährleisten.
Fazit:
- CCU und CCS sind unerlässlich für Industrien mit unvermeidbaren CO2-Emissionen
- Schon aus Gründen der Fairness und zur Vermeidung von unwirtschaftlichen Transportwegen, sollte auch Deutschland die onshore Speicherung weiter verfolgen
- Der Energiebedarf wird sich durch die Transformation erhöhen und sollte langfristig möglichst grün abgedeckt werden
- Information, Aufklärungsarbeit und offene Dialoge mit der Bevölkerung sind notwendige Voraussetzungen für ein Gelingen der Transformation. Die öffentliche Wahrnehmung ist eine Ressource auf dem Weg der Transformation. Allerdings braucht die Gesellschaft Zeit, um sich mit dem noch recht unbekannten Thema auseinander zu setzen.
- Umweltorganisationen sind als glaubwürdiger Partner relevante Dialogteilnehmer
- Unternehmen der Kalkindustrie stehen mit der Dekarbonatisierung vor großen finanziellen Herausforderungen und sind bereit sich für die klimaneutrale Zukunft zu engagieren
- Auch regional können Unternehmen durch Projekte der Kalkindustrie wie z.B. Artenschutz von Uhus die Akzeptanz positiv begleiten
Sie haben die spannende Diskussion verpasst? Hier können Sie das aufgezeichnete 1. KEI Fachforum Kalk im Nachhinein noch abrufen:
https://www.klimaschutz-industrie.de/newsroom/news/fachforum-kalk-stellt-akzeptanzstrategien-fuer-die-industrietransformation-in-den-fokus/